Katholische Kirchengemeinde Deilingen     

Anna Selbdritt
Anna Selbdritt bezeichnet eine Darstellung der heiligen Anna mit ihrer Tochter Maria und dem Jesuskind. Selbdritt ist kein Name, sondern bedeutet ungefähr so viel wie zu dritt. Statt Selbdritt wird eine solche Abbildung auch "Metterze" (von lat. medius, mittel und tertius, dritter) verwendet. 
Die Darstellung dieser Figurengruppe geht aus dem Annenkult im Mittelalter hervor. In diesem schimmert der keltische Glaube an die Anderswelt durch. Aus der dreifachen Göttin Danu (auch Anu) wurde die "Grossmutter", aus ihrem menschlichen Begleiter Dagda oder Cerunnos der "Teufel". Diese heidnische Göttin Danu/Anu überlebte im katholischen Glauben, wo der Volksmund daraus eine "Anna Selbdritt" schuf, welche im Neuen Testament nicht vorkommt, aber drei Marien geboren haben soll. Es entwickelte sich ein regelrechter Volkskult, gegen den die katholische Kirche schließlich einschritt. Da wurde halt aus der "Anna Selbdritt" die "Heilige Anna Selbdritt", die in der Bibel ebenfalls nirgends erwähnte, leibliche Mutter der Gottesmutter Maria, mit kirchlichem Segen. 
Im 14. Jahrhundert lassen sich die ersten Beispiele finden und im 15. und 16. Jahrhundert hat die Darstellung der Heiligen Anna Selbdritt ihre Blütezeit. Ein besonders berühmtes Gemälde ist eine Darstellung Leonardo da Vincis, die zwischen 1500 und 1510 während seines Aufenthaltes in Florenz entstanden ist. Beginnend mit Sigmund Freud, war die Anna Selbdritt von Leonardo da Vinci wiederholt der Ausgangspunkt psychologischer und kunsthistorischer Betrachtungen. Die Darstellung der Zuwendung, des Loslassens und die Ahnung der Passion waren Anlass unterschiedlicher Interpretationen. 
Insgesamt sind sehr viele Skulpturen, Gemälde und Altarbilder der Heiligen Anna Selbdritt von vielen, mehr oder weniger bekannten Künstlern in den Kirchen ganz Europas erhalten, die heute auch zum Teil mit großem Aufwand restauriert werden. Das Motiv ist ebenfalls auf diversen Münzen zu finden.

Hl. Josef mit Kind
 
Die Evangelien, und von den Evangelisten nur Lukas und Matthäus, berichten vom „Ziehvater“ Jesu nur am Rande: Er lebte als Zimmermann in Nazareth und war der Verlobte von Maria, der Mutter Jesu. Als er erfuhr, dass Maria schwanger war, wollte er sich von ihr trennen; doch ein Engel erklärte ihm in einem Traum, dass Maria vom heiligen Geist schwanger sei; und Josef blieb bei ihr (Mt 1,18-21). Wegen einer angeordneten Volkszählung musste er mit der schwangeren Maria nach Betlehem reisen, wo Jesus geboren wurde (Lk 2,1-7). Anschließend flohen sie nach Ägypten, um dem Kindermord des Herodes zu entgehen (Mt 2,13-15). Zum letzten Mal wird Josef in den Evangelien erwähnt, als er und Maria den zwölfjährigen Jesus im Tempel redend mit den Schriftgelehrten vorfanden (Lk 2,41-51).
Man kann sagen: Josef ist nicht ein Mann der großen Worte, sondern der leisen Töne, der ganz selbstverständlich Verantwortung übernimmt für Mutter und Kind. Weil Josef also kein Mann ist, der in der Bibel große Schlagzeilen hinterlassen hat, steht er eher im Schatten der großen Heilsgeschichte. Von daher bestand schon immer die Gefahr, ihn zu übersehen. 
Verehrung in der Kirche und Kanonisation
In der Ostkirche begann der Kult um Josef schon früh. Dagegen stammt die erste Erwähnung in einem Martyrologium des Westens erst aus der Zeit um 850. Der 19. März war dann seit dem 10. Jahrhundert Gedenktag. Die öffentliche Verehrung des heiligen Josef begann im Abendland im 14./15. Jahrhundert. Seit 1621 steht Josef im Heiligenkalender der abendländischen Kirche. 
Im 19. Jahrhundert gab es dann allerdings eine größere Bewegung in der Volksfrömmigkeit: Die Gläubigen gehen zu ihm mit ihren Sorgen, in der Hoffnung, dass er die Mühen der Kleinen, Bedrängten und Armen, der Frauen und Kinder mitträgt und dass er diese „kleinen Leute“ in ihrem Leben behütet. So wird Josef auch – im Zusammenhang mit der sozialen Frage in der industriellen Revolution – zum Patron der Arbeiterschaft – vielleicht auch im Rückgriff auf seinen Zimmermannsberuf. 
Josef macht Karriere 
Während Pius XI. den Hl. Josef zum Schutzpatron der ganzen Kirche erklärte, bestimmte Pius XII. sogar den 1. Mai zum Fest des heiligen Josef, des Arbeiters. Johannes XXIII. hieß selbst mit Vornamen Josef und war ein großer Verehrer seines Namenspatrons. Vor Beginn des II. Vatikanischen Konzils hat er den hl. Josef zum Schutzpatron des Konzils erwählt. Johannes XXIII. war der erste Papst, der den Namen „Josef“ in das Hochgebet einfügte. 

 


Vom Hl. Josef über den Hl. Wendelin zum Jesus, der gute Hirte.
Nein, wir haben keine neue Heiligenfigur in der Kirche Christi Himmel-fahrt. Die Figur auf der Delkhofer Seite rechts vor dem Altar, wurde als Heiliger Josef oder als heiliger Wendelin beschrieben. Dank eines Hin-weises aus der Gemeinde und um die Diskussion zu beenden, es ist die Figur, Jesus als guter Hirte. Unsere Homepage wurde geändert und wenn Sie bisher vor der Figur immer ihr Anliegen dem heiligen Wendelin oder heiligen Josef vorgetragen haben, er hat es sicher weitergeleitet. 
Franz Schnepf




Pietá

 
Die Darstellung der Mutter Jesu mit dem Leichnam ihres Sohnes ist aus der Passionsfrömmigkeit dominikanisch geprägter Frauenmystik des Spätmittelalters im deutschen Sprachraum entstanden. Bei der Zuordnung der Horen des Breviers zu bestimmten Stationen der Passion Christi wurde die Kreuzesabnahme der Vesper zugeordnet: "De cruce deponitur hora vespertina". So kam es für die Darstellung des Moments nach der Kreuzesabnahme, der Maria mit ihrem toten Sohn zeigt, zur Bezeichnung "Vesperbild". 
Die lateinische Bezeichnung "imago pietatis" lebt weiter im italienischen "Pietà". Die fromme Betrachtung des Leidens unseres Herrn Jesus Christus kannte im Anschluss an den Kreuzestod außerdem noch die Kreuzesabnahme, die Beweinung und die Grablegung. 
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